Von Wasserkäfern und
Libellen Tief unten, unter der Oberfläche des stillen
Sees lebte eine kleine Kolonie Wasserkäfer.
Zufrieden und glücklich waren sie in dieser Kolonie,
fern der Sonne. weichen Grund des Sees umher. Nur gelegentlich merkten sie, dass einer der Käfer plötzlich das
Interesse am geschäftlichen Treiben mit seinen Freunden
verlor. Am Stamm einer Wasserrose kletterte er außer Sichtweite und wurde nicht mehr gesehen. anderen, “einer unserer Freunde klettert den
Stamm hinauf, wo denkst du, geht er hin?” Langsam klettert
er weiter, immer weiter, rauf, rauf, rauf. Und als
die anderen ihm zusahen, verschwand der Wasserkäfer. Seine Freunde warteten und warteten, aber er kam
nicht mehr zurück. “Das ist aber drollig!” sagte ein Käfer zum
anderen. “War er nicht glücklich bei uns?”
fragte ein zweiter Wasserkäfer. “Wo meint ihr, ging er
hin?” wunderte sich ein Dritter. Keiner hatte eine
Antwort, sie waren doch sehr verblüfft. kleinen Kolonie, seine Freunde um sich. “Ich hab
eine Idee. Der nächste von uns, der den Stamm der Wasserrose erklimmt, muss versprechen zurückzukommen, um den anderen zu erzählen, wo
er oder sie hinging und warum.” “Das versprechen
wir.” erklärten die anderen feierlich. Nicht lange danach, an einem schönen
Sommertag kletterte der Käfer, der diesen
Vorschlag gemacht hatte, auf einmal selbst die Wasserrose
hinauf. Rauf, rauf, immer weiter. Bevor er sich versah,
brach er durch die Wasseroberfläche und fiel auf ein
breites, grünes Blatt der Wasserrose. glaubte nicht, was er sah. Sein Körper hatte merkwürdige Veränderungen vorgenommen. Vier silbrige Flügel und ein langer Schwanz waren auf
einmal da. Schon bald hatte die Sonne die Nässe
besiegt. Wieder bewegte er die Flügel und fand sich
plötzlich hoch über dem Wasser. Aus dem Käfer war eine
Libelle geworden. Er flog durch die Lüfte, kreiselnd und
tauchend. Überglücklich fühlte sich die Libelle in der neuen Umgebung. Dann und wann landete die Libelle zufrieden
auf einem Wasserrosenblatt und ruhte sich aus.
Zufällig fiel der Blick auf den Grund des
Sees. Freunden, den Wasserkäfern! Da waren sie alle, wie
eh und jeh eilten sie umher, so wie er es vor einiger
Zeit tat. Da erinnerte sich die Libelle an das
Versprechen: “Der nächste von uns, der den Stamm der Wasserrose
erklimmt, wird zurückkommen und den anderen erzählen, wo er oder sie hinging und
warum.” Ohne lange zu überlegen, tauchte die Libelle
nach unten. Doch plötzlich traf sie auf die
Oberfläche und wurde zurückgeworfen. Jetzt, da er eine
Libelle war, konnte er nicht mehr ins Wasser. “Ich kann nicht
zurück!” rief er überrascht. “Wenigstens hab ich es
versucht, aber mein Versprechen kann ich nicht einhalten.
Selbst wenn ich zurück könnte. Nicht einer der
Wasserkäfer würde mich in meinem neuen Körper erkennen. Ich
muss wohl warten, bis auch meine Freunde zu
Libellen werden. Dann werden sie verstehen, was mit mir
geschah und wohin ich ging.” Und die Libelle startete fröhlich in die
wunderschöne und neue Welt voll Luft und
Sonnenschein.
Vielbeschäftigt eilten die Käfer monatelang auf
dem
“Schau!”, sagte einer der Wasserkäfer zu
einem
Schließlich sammelte einer der Käfer, ein Anführer
der
Als er erwachte, schaute er sich voll Erstaunen um.
Er
Na sowas, er befand sich genau über seinen alten